Nach der Singstund feierten wir im Probenraum, und die meisten kamen verkleidet, hatten ganz schön Phantasie entwickelt und keinen Aufwand gescheut. Schließlich war es, in badischer Aussprache der „Schmutzge Dunnrschtich“.
Als Gesangverein laufen wir bei dieser Verkleidungs-Party zur Höchstform auf. Hier erarbeiten wir die Grundzüge unserer berühmten Themenabende, und spielen und singen es konsequent durch. Mit dem Clown als Motto würden wir natürlich Send-in-the-Clowns darbieten, mindestens so glänzend wie Barbara Streisand, hingegen Tears-of-a-Clown in perfektem Motown-Stil. Und Märchen- und Fabel-Figuren sind immer ein dankbarer Themengeber, aber es sind wichtige Fragen zu klären wie: ist Fuchs-du-hast-die-Gans-gestohlen vier- oder fünfzig-stimmig zu singen? Die größte Arbeit bereitet es, die passenden Getränke zu diesem und jenem Motto zu wählen und selbstverständlich auch durchzuprobieren.
Nachdem schließlich beim Clown die Chardonay-Flaschen leer wurden, half beim bösen Wolf nur Weissburgunder. Die selten gewordenen Hippies verlangten nach der raren Huxelrebe haufenweise, der Rasta-Man nach Ruländer reichlich und Luzifer nach Lemberger literweise; Einhörner lieben Edelzwicker eimervoll, und ein Sixpack Samtrot ging mit Schneewittchen drauf. Seit der letzten Faschingsfeier suchen wir übrigens einen neuen Getränke-Sponsor.
